LinkedIn-Trend fast verschlafen
Erlangen // LinkedIn ist in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren B2B-Kanal im Sportmarketing geworden. Nicht nur Sportmarken und Unternehmen, sondern auch Profivereine setzen immer häufiger auf LinkedIn als neuen Social-Media-Kanal. In der Handball-Bundesliga ist dieser Trend bis jetzt nur schwach ausgeprägt: Gerade mal acht von insgesamt 40 Vereinen der 1. und 2. Handball-Bundesliga pflegen überhaupt ein LinkedIn-Profil. Die SG Flensburg-Handewitt, die Rhein-Neckar Löwen und der TVB Stuttgart sind schon längere Zeit dabei und haben hier inzwischen – zumindest für eine Businessplattform wie LinkedIn – ziemlich viele Follower gewinnen können.
Die Rhein-Neckar Löwen haben mit 950¹ die meisten Follower auf LinkedIn. Sie sind nicht nur sehr aktiv, sondern zeigen auch, dass sie sich mit ihrem Content ganz klar auf ihre Sponsoren und Partner fokussieren. Daneben betreiben sie einen TikTok-Kanal, mit dem sie sehr erfolgreich eine deutlich jüngere Zielgruppe erreichen. Die Rubrik „Praktikant Patrick packt an“, in der ihr Spieler Patrick Groetzki verschiedene Firmen besucht, ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Löwen ihre Partner im Sponsorenkreis bekannter machen.
Auch der TVB Stuttgart betreibt sein LinkedIn-Profil sehr engagiert. Er pflegt hier nicht nur die einzelnen Partnerschaften, sondern präsentiert auch öffentlichkeitswirksam die sozialen Projekte des Vereins. Mit Frisch Auf Göppingen und dem SC DHfK Leipzig sind in der letzten Saison zwei weitere Vereine mit LinkedIn gestartet und haben sich dort in kurzer Zeit gut etabliert. In der Zweiten Liga sind es bisher nur die Traditionsvereine VfL Gummersbach und TV Großwallstadt, die das Portal für sich entdeckt haben – und sie sind mit ihren Kennzahlen keineswegs zweitklassig unterwegs.
Überraschend wenige Handball-Vereine vertreten
Es ist erstaunlich, dass noch nicht alle Vereine der HBL die Möglichkeiten von LinkedIn entdeckt und erkannt haben. Während der TV Großwallstadt 227¹ Follower hat, und der VfL Gummersbach mit 385¹ Followern sogar auf dem vierten Platz unter allen Handballvereinen in Deutschland liegt, kommen Vereine wie der THW Kiel, die Füchse Berlin und der SC Magdeburg auf LinkedIn gar nicht vor. Dabei bietet LinkedIn gerade den Vereinen jede Menge Möglichkeiten, ihre Sport-Influencer und ihre Partner in Kontakt treten zu lassen. Allerdings sind etliche Manager und Geschäftsführer der HBL-Vereine auf LinkedIn unterwegs, und auch viele Spieler pflegen ein LinkedIn-Profil. Sie schaffen sich damit auch ein wichtiges Netzwerk für ihre berufliche Karriere nach dem Profisport.
Engere Partnerschaft
LinkedIn bietet Vereinen die Chance, Fans und vor allem Sponsoren zu generieren. Hier können sie die neuesten Informationen unters Volk bringen und neue Follower gewinnen. Daneben ist diese Plattform eine gute Alternative zum klassischen Sponsoring-Newsletter, da die E-Mails oft nicht (ganz) gelesen werden und die einzelnen Beiträge auf LinkedIn viel aktueller und interaktiver sind. Außerdem sind die „Posts“ messbar, man kann Events über LinkedIn anbieten und sich so eine engere Partnerschaft aufbauen.
Die Unternehmensseiten der Handball-Bundesliga (1.651¹) und des DHB (1.264¹) sind zwei gute „Best Practices“-Beispiele. Mehrmalige wöchentliche Beiträge und Videos gehören genauso zu ihren Social-Media-Strategien wie die Einbindung der Mitarbeiter, die aktiv als „Fans“ die Kanäle supporten.
B2B-Kommunikation implementieren
Will man ein Fazit ziehen, so kann man feststellen, dass einige wenige Handball-Vereine, die HBL und der DHB die Plattform LinkedIn sehr gut in ihr Marketing und ihre Kommunikationsstrategie implementiert haben. Die Follower-Zahlen scheinen auf den ersten Blick vielleicht noch relativ gering, sind aber sicherlich ein guter Ansatz, um über diese B2B-Plattform weitere Reichweiten zu erzielen. In Kombination mit den eigenen Medien-Kanälen und den dazu gehörenden Business-Seiten auf Facebook und Instagram kann LinkedIn Mehrwerte bieten, die das Engagement von Sponsoren vertiefen und weiter ausbauen. Es bleibt spannend, wie die Handball-Vereine in der kommenden Saison gerade im Hinblick auf die möglichen Zuschauerzahlen LinkedIn nutzen werden.
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(¹LinkedIn Follower Stand: 29.09.2020)
Quelle: Kauri Spirit – Fanevents
Bilder: LinkedIn & Kauri Spirit – Ulf Thaler
Text: Nicky Verjans & Philipp Demling
Video: Kauri Spirit – HBL Pixum Super Cup 2020 (Live-Aufnahme aus Düsseldorf)