Alles ist vernetzt
Systembiologie will verstehen wie Leben funktioniert. Es geht nicht nur darum zu begreifen, wie einzelne Gene, Proteine oder andere biologische Faktoren beschaffen sind, sondern wie sie in komplexen, vernetzten Gesamtsystemen zusammenwirken. Zum Beispiel im menschlichen Körper.
Der Blick auf einzelne Gene genügt jedoch nicht, um die Gesamtheit eines lebenden Organismus mit seiner Vielzahl an biologischen Funktionen zu begreifen. Die Systembiologie erforscht die Interaktion und Vernetzung zwischen allen genetisch gesteuerten Komponenten und Prozessen.
Neue Möglichkeiten in der Datenverarbeitung erlauben es, gewaltige Datenmengen zu biologischen Vorgängen zu erfassen sowie dynamische Daten darzustellen und zu modellieren. Dadurch wird der Einfluss vieler einzelnen Faktoren auf die Abläufe im betrachteten System analysierbar, zum Beispiel für die medizinische Forschung.
Als interdisziplinäre Wissenschaft kombiniert die Systembiologie Biologie, Physik, Chemie, Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften.
Ein Ziel solcher Forschung kann es sein, zu verstehen, wie im Organismus die Aktivierung von Genen und somit die Bildung von Genprodukten – wie Proteinen und anderen lebenswichtigen Faktoren – reguliert wird und wie sich verschiedene Gene und Genprodukte wiederum gegenseitig beeinflussen.
Was bedeutet das für die digitalen Kommunikationskanäle und die künstliche Intelligenz?
Eine Folgerung könnte daraus sein … Im Allgemeinen bezeichnet die künstliche Intelligenz den Versuch, menschenähnliche Entscheidungsstrukturen in einem nichteindeutigen Umfeld nachzubilden. Mit Hilfe von der Systembiologie werden die Interaktionen der Menschen erforscht und können so für die Programmierung der künstlichen Intelligenz zur Verfügung gestellt werden. Damit ist es u. a. möglich, unsere verschiedenen Kommunikationskanäle aufeinander abzustimmen, indem unser Leseverhalten bzw. unsere digitale Steuerung – die wiederum durch unsere Gene gesteuert werden – analysiert und gespeichert werden. Das alles beinhaltet die digitale und menschliche Vernetzung.
Quelle: Statista Bild: Statista/iStock Text: Kauri Spirit/Statista